Nahezu alle Menschen wollen glücklich sein. Aber, ist es nicht (mindestens) genauso wichtig, zufrieden zu sein?
Zufriedenheit ist das angenehme Grundrauschen des Lebens. Anzustreben sei: wohltemperiert, leichtfüßig, unbeschwert und möglichst heiter durchs Leben zu gehen.
Wer das schafft, hat schon viel erreicht. Denn dann sind auch Herausforderungen, die das Leben eben mit sich bringt, in der Regel leichter zu meistern.
Herausforderungen sind hohe Wellen im Ozean des Lebens; die Prüfungen in der Lebensschule.
Unter "Glück" verstehe ich in diesem Zusammenhang hingegen "nur" Momente; Glücksmomente.
Glücksgefühle können zum Beispiel nach der Geburt eines Kindes aufkommen, wenn die Eltern ihr Baby zum ersten Mal im Arm halten.
Oder wenn man, frisch verliebt, Schmetterlinge im Bauch fühlt, die Welt rundherum auf einmal in einem rosa Plüsch erscheint – und die Zuneigung auch tatsächlich erwidert wird.
Jedenfalls gilt es, danach zu trachten, Unzufriedenheiten, die sich sehr gerne still und heimlich einschleichen, rasch zu erkennen oder überhaupt zu vermeiden.
Eine gute "Freundin" der Unzufriedenheit ist die Schuldzuweisung.
Wer ist denn schuld, wenn ich unzufrieden bin?
In so manchem "Lösungsheft" wird an erster Stelle "ich selbst" genannt.
Demnach seien vieles andere tendenziell kindische, sinnlose Schuldzuweisungen, wodurch Verantwortung einfach weitergereicht und die, mehr oder weniger bequeme, Opferhaltung eingenommen wird.
– Nach dem Motto: Nix tun, einfach meckern, gegebenenfalls petzen oder weinen gehen sowie unter Gebrauch des rechten Zeigefingers lauthals kundtun: "Der dort ist schuld!" Oder: "Die war schuld." Beziehungsweise: "Jawoll! Meine seelische Verfassung bestimmt einzig und allein das Fernsehprogramm."
Es ist ratsam, auf den eigenen Gemütszustand mit Argusaugen zu achten und mögliche Ursachen für eine Missstimmung sofort aufzuspüren. Denn Unzufriedenheit kann sich in einem Menschen verfestigen und zum unliebsamen charakterlichen Dauerzustand werden.
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